ortbezogene Klanginstallation für das Kellergewölbe des Museums Schloss Fellenberg in Merzig

Auf einem handelsüblichen Kellerregal sind Einmachgläser abgestellt, die mit unterschiedlichem Inhalt versehen sind. Obst, aus dem großelterlichen Garten stammend, das von den Eltern des Künstlers in den 1980er Jahren umfänglich konserviert wurde.

Mit dieser Arbeit nimmt Alexander R. Titz Bezug auf die Endphase des Kalten Krieges, in der in nicht wenigen privaten Haushalten Luftschutzräume mit der entsprechenden Verpflegung eingerichtet wurden, die dazu dienen sollten, die Familie bei einem feindlichen Angriff aufzunehmen und, bei entsprechender Vorratshaltung, über eine kritische Phase hindurch zu versorgen.

Alexander R. Titz belässt es aber nicht bei der lediglich dokumentarischen Darstellung oder Nacherzählung der Situation. Es finden sich auch Einmachgläser, in denen Lautsprecher oder Verstärker- und Abspieleinheiten eingebracht sind. Zum visuellen Phänomen gesellt sich ein akustisches – Gluckern oder allgemein Wassergeräusche, gleichsam so, als würden mit diesem auditiven Element auch die chemischen Prozesse innerhalb der Gläser erfahrbar gemacht.

In dieser Installation verdichtet Alexander R. Titz eine historische Erfahrung, eine spekulative Angst, die bestimmend war für einen Zeitraum des vergangenen Jahrhunderts.

Andreas Bayer