klanggesteuerte Lichtinstallation
für eine variable Aufstellung

Alexander R. Titz unternimmt mit seiner Arbeit, „horizontale Membran“, einen Vorstoß auf das Feld der Synästhesie, der Übersetzung verschiedener Wahrnehmungsarten ineinander. Knapp über dem Boden ist eine etwa zwei Meter lange und einen halben Meter breite Kunststoffmembran in einen Rahmen gespannt. Unter der Folie liegen zwei Lautsprecher, deren Membranen über Schrauben mit der Folie verbunden sind, so dass jeder Laut eine minimale Bewegung des Kunststoffoberfläche provoziert. Die Folie wiederum wird durch einen Diaprojektor angestrahlt und reflektiert ein Lichtspiel auf die gegenüberliegende Wand. Durch die Mikro-Bewegungen innerhalb der Folie verändert sich auch dieses Lichtskulptur an der Wand. Töne werden auf diese Weise sichtbar.

Stephan Cartier


Kunstverein Ganderkesee

Ausstellungssituation im Kunstverein Ganderkesse vom 30. August bis 28. September 1997

Licht fällt auf eine gespannte Acryl-Membran. Diese ist über ein so einfaches wie wirkungsvolles System mit den Schwingkörpern zweier Lautsprecher verbunden. Deren Klang setzt sich fort in der Vibration des Trommelfells. Dessen Spannungen lassen zwar die Projektion des Lichtes auf der gegenüberliegenden Seite in scharfer Akzentuierung aufscheinen. Aber die akustischen Schwingungen der Membran lassen diese optische Projektion immer wieder verwirrend verschwimmen. Die schwingende, klingende, Lichteffekte produzierende semipermeable Membran wird so zum Symbol des sich gegenseitig Ausschließenden, wie das Bett des Prokrustes: Wenn wir uns für nur eine Wahrnehmungsweise entscheiden, schneiden wir uns entweder den akustischen oder den visuellen Sinn ab. Erst wenn wir die verwirrende Gleichzeitigkeit der Empfindungen zulassen, erfassen wir die Wirklichkeit dieser Installation, und das heißt auch: Unserer potentiellen Wahrnehmung.

Rainer B. Schossig in seiner Rede zur Ausstellungseröffnung


Landeskunstausstellung

Vom 29. Oktober 2000 bis zum 14. Januar 2001 war die Lichtinstallation im Rahmen der Landeskunstausstellung Kunstszene Saar – Visionen 2000 im Saarland Museum Saarbrücken zu sehen.