windabhängige Klanginstallation für den Kunstverein Ganderkesee

Spielerisch führt eine Lautsprecherinstallation von Alexander Titz den akustischen Widerhall vor, aus dem sich ein Bild von der Welt „draußen“ machen lässt. Die drei auf einem Rad angeordneten Lautsprecher an der Decke des Raumes sind mit einem Windrad auf dem Außengelände verdrahtet, an dessen Enden ein Richtmikrophon Geräusche je nach Windrichtung weiterleiten. Dabei wird jeweils nur ein Lautsprecher im Innenraum angesteuert, so dass durch die Drehung des Windrades an der starren Installation im Innern der Eindruck von Bewegung erzeugt wird. Nicht die Lautsprecher, sondern der Klang dreht sich hier.

Stephan Cartier

Uns empfängt beim Betreten des Förstereigeländes – wie ein Versuchsaufbau auf hohem Mast – der Windmesser von Alexander R. Titz. Beim weiteren Eindringen in das Ausstellungsareal entdecken wir eine morphologisch ähnliche Installation über Kopf unterm Gebälk der Scheune: Drei Lautsprecher, aus denen unterschiedliche Klang-Cluster tönen. Wir erfahren, dass es sich bei dem scheinbaren Windmesser gar nicht um einen Windmesser handelt, sondern um ein – allerdings vom Wind angetriebenes – Richtmikrophon, das je nach Windrichtung andere Klangsegmente aus der näheren Umgebung der Försterei aufnimmt und sie dann je auf den Lautsprecher überträgt, der dem Lausch-Segment entspricht. Titz geht es nicht um die Präsentation einer besonders ausgetüftelten Ingenieursleistung, sondern einfach um die Versinnbildlichung von Aufmerksamkeit, um die Skizzierung eines Modells für unsere Haltungen gegenüber Umwelteinflüssen, es geht um Wachheit und Kritikfähigkeit unseren eigenen Sinneseindrücken gegenüber.

Rainer B. Schossig in seiner Rede zur Ausstellungseröffnung