ortsbezogene Klanginstallation für den Waschraum 34,
Weltkulturerbe Vöklinger Hütte

Ausgangspunkt der Klanginstallation „eins zu zwei zu acht“ sind die drei 80 x 80 cm großen Lüftungsschächte des ehemaligen Waschraums. Unterhalb der drei geöffneten Lüftungsklappen hängt jeweils ein Stahlblech. Entsprechend der Verjüngung des Raumes nimmt ihre Breite von 2 m über 1,6 m bis zu 1 m ab. Die Bleche sind jeweils an zwei Punkten aufgehängt. Durch die Federkraft und das Eigengewicht des Bleches stellt sich von selbst eine gebogene Form ein. Die Wahl der beiden Löcher bestimmt die Form und die Lage im Raum.

In jeden Lüftungsschacht sind jeweils zwei Rinnen eingepaßt. Aus diesen fallen an Fäden Wassertropfen auf die Bleche darunter. Durch Tonabnehmer werden die Klänge der Bleche, die von den Wassertropfen angeregt werden, über vier Lautsprecher im Raum versetzt und verstärkt, wiedergegeben. Die Tonabnehmer sind sichtbar an den Stellen angebracht, an denen das Blech aufgehängt ist. Die Lautsprecher befinden sich zwischen den Blechen. Sie halten sich selbst mit ihren Magneten an der Lichtleiste. Da die Verdrahtung innerhalb der Lichtleiste geschieht, bleiben der Boden und die Wände des Raumes leer.

In den Lüftungsöffnungen verlaufen die Wasserrinnen in Längsrichtung. Sie setzten sich dadurch optisch in den Öffnungen fort. Es entsteht der Eindruck einer durchgehenden Rinne, die scheinbar zur Einrichtung gehört, jetzt aber wie leck ist und tropft. Früher zogen hier die Wasserdämpfe aus dem stark beheizten Umkleideraum nach draußen, heute fallen sie wie kondensiert zurück und erzeugen in ihrer nicht vorhersehbaren Abfolge eine bewußte Wahrnehmung von Zeitlichkeit. Im Verlauf der Installation rosten die Bleche – Spuren werden sichtbar, eine Zeichnung entsteht. Auf dem Boden sammelt sich das Wasser, verdunstet dort mit der Zeit und hinterläßt ebenfalls Rostspuren.