klanggesteuerte Lichtinstallation für variable Aufstellung

Der Arbeit liegt ein einfaches Prinzip zugrunde: Bewegte Wasseroberflächen bilden eine dynamische Reflexionsfläche, durch die transparent anmutende Lichterscheinungen erzeugt werden. Das ist bei hellem Sonnenschein gut unter Flussbrücken oder unter Bäumen, die neben einem See stehen, zu beobachten.

Die Installation besteht aus vier gleichen Objekten, bei denen ein Laserstrahl in flachem Winkel auf eine kleine Wasserschale gerichtet ist. Solange das Wasser unbewegt bleibt, wird der Laserstrahl (zu einem großen Teil) auf der Wasseroberfläche reflektiert und trifft punktförmig auf der gegenüberliegenden Seite auf die Wand. Die Wasserschalen sind auf Schwingungserregern befestigt. Bestimmte Frequenzen – mit einer entsprechenden Amplitude eingespielt – erzeugen nicht stabile Schwingungsmuster auf der Wasseroberfläche: In bestimmten Grenzen floaten diese dann chaotisch hin- und her. Durch die Bewegung der Wasseroberfläche werden der Laserstrahl an der sich ständig verändernden gekrümmten (Wasser-)Oberflächen reflektiert. Im abgedunkelten Raum werden so vier komplexe grafische Projektion sichtbar, die an tanzende Figuren, Flammen oder auch an physiologische Strukturen erinnern können. Dabei spielt die Geschwindigkeit des Floatens eine große Rolle.

Die entstehenden Linien sind sehr scharf, durch die geringe abgestrahlte Lichtleistung (Laser-pointer) liegt das entstehende Bild aber an der Grenze der Aufnahmemöglichkeiten einer Kamera. Im abgedunkelten Raum wird der Betrachter weniger die Wandobjekte wahrnehmen (die an einen wissenschaftlichen Versuchaufbau erinnern können) sondern die vier zarten roten Projektionen, die nicht immer alle gleichzeitig zu sehen sein werden. Durch eine elektronische Steuerung erscheinen und verschwinden die „Figuren“ immer wieder und ermöglichen so den Eindruck einer Bühne, auf der Tänzer „auftreten“ und „abgehen“.

1967 hat der Schweizer Hans Jenny seine Forschungen zur Kymatik (griech.: Kyma = die Welle) veröffentlicht. Eine im wissenschaflichen Kanon nicht etablierte Forschungsrichtung, die sich besonders mit den unterschiedlichen Schwingungsformen in verschiedenen Medien und ihren Entstehungsbedingungen beschäftigt hat. Zur Zeit wird im Rahmen der Simulationen von Gruppenverhalten wieder auf diese Forschungsergebnisse zurückgegriffen.


2003
kymatische Blüten
Kunstpreis Robert Schuman, Historisches Museum der Stadt Luxemburg

2004
kymatisches Feuer
luxus: Lichtkunstpreis der Stadt Lüdenscheid

kymatischer Tanz
Kunstszene Saar 2004: Landeskunstausstellung, Museum Haus Ludwig, Saarlouis

2008
kymatischer Tanz
Galerie C. Klein, Darmstadt

2009
kymatische Zwillinge
artventure, Galeria Miejska, Bydgoszcz, Polen