interaktive Klanginstallation
für den Rischbachstollen St. Ingbert

Jeder Besucher des Stollens wird mit einem Helm und einer daran befindlichen Grubenlampe ausgerüstet. Diese technische Ausrüstung ist an sich schon eine „Wahrnehmungsapparatur“: Jedes „Hinsehen“ im Stollen ist auch ein „Hinleuchten“. Auf diesen Zusammenhang geht die Klanginstallation ein:
Sie besteht aus acht miteinander verbundenen skulpturalen Elementen. Diese sind jeweils aus zwei mit den Innenseiten aneinandergeschraubten Lautsprechern und einer Kunststoffolie zusammengesetzt. Die Folien werden im Raum verspannt und bilden die räumliche Grundstruktur der Arbeit. Die Lautsprecherobjekte sind so mit ihren Berührungsflächen an der Folie befestigt, dass die Folie eine Trennfläche zwischen den beiden Lautsprechern bildet.

Die Klangimpulse werden ähnlich wie in der Installation Licht Spiel Feld wahrgenommen, wobei der Stollen eine wesentlich „trockenere“ Akustik hat. Auch die Interaktion unterscheidet sich wesentlich: Während im Licht Spiel Feld die Lichtquelle in Form einer Taschenlampe zum freien Spiel einlädt, ist durch die Helmlampe jede Kopfbewegung schon Interaktion.

Durch die Beleuchtung der Lautsprecherobjekte wird eine Veränderung des Rhythmus einzelner Klangquellen in der Installation bewirkt. Der Rhythmus steigert sich, je nach Beleuchtung, über tiefe rhythmische Einzelklänge zu einer durchgehenden Frequenz, die bis an die Grenze des Hörbaren reichen kann. Die Lautsprecherobjekte vereinen zwei Funktionen in sich, die nach unserer Alltagserfahrung nicht miteinander gekoppelt sind. Sie geben akustische Signale nach außen ab und sind gleichzeitig empfindlich für einfallendes Licht. Sie sind zugleich das Objekt der Erzeugung des Klangs und seiner Wiedergabe.

Der Begriff des Felde ist vieldeutig. Unter anderen hat er physikalische und bergmännische Bedeutung. Ein direkter Zusammenhang von Licht und Klang ist in der Installation erfahrbar und bietet dem Besucher unmittelbare Interaktionsmöglichkeiten, da hier keine vorproduzierten Klänge oder Bilder abgerufen werden. Der Stollen kann damit zu einem Ort werden, in dem nicht mehr materiell, sondern ästhetisch „abgebaut“ wird.