Ausstellungsprojekt für die Stadtgalerie Saarbücken

Auch im dritten Raum verwendet Alexander R. Titz die für ihn charakteristische Methode der Übersetzung von Schwingungen in visuelle Phänomene oder umgekehrt – von optischen Phänomenen in akustische Schwingungen wie in Raum #1. Die schwach leuchtenden Lampen, die ihren Lichtstrahl auf kleine, mit Wasser gefüllte Lautsprecher richten, erzeugen eine ruhige und intime Atmosphäre in einem sonst dunklen Raum.

Wenn der Betrachter seinen Blick von den individuell verschiedenen Reflexionen des Lichtes an den Wänden auf die kleinen “Wasserschalen” richtet, so beobachtet er ein gelegentliches Aufspritzen des Wassers. Es entsteht der Eindruck von etwas Organischem und Lebendigem, dessen Rhythmus sich jedoch jeder Kategorisierung in einem Muster entzieht (die Schwingungen scheinen nur dem Zufall zu gehorchen). Tatsächlich hat jedoch Alexander R. Titz hier Impulse verwendet, die wirklich vom Rhythmus eines lebendigen Wesens abgeleitet sind. Das akustische Ausgangsmaterial stammt vom Herzschlag seiner Tochter, aufgenommen vor der Geburt.

Bernd Schulz